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Amethystpython

Informationen zur Schlangenart

Amethystpython Familie / Ordnung / Unterordnung:
Riesenschlangen (Boidae) / Schlangen (Serpentes)

Lateinischer Name:
Morelia amethistina

Allgemeine Beschreibung

Die Amethystpython gehört in die Gattung der Riesenschlangen und erreicht eine Länge von maximal 4 Metern. Die größten Exemplare dieser Gattung findet man in Australien. Die Farben der Amethystpython sind oliv bis rötlichbraun, am Bauch ist die Farbe weißlich grau und die Schuppen erinnern an einen Amethyst, welcher der Schlange den Namen wohl gab. Ihre Heimat erstreckt sich über Neuguinea, Philippinen sowie Indonesien und Queensland in Australien. Bei Ihrem Lebensraum ist sie nicht so wählerisch, sie fühlt sich im Regenwald zu Hause sowie auch in Trockenwäldern. Die Amethystpython ist eine dämmerungs- und nachtaktive Schlange welche meist auf Bäumen anzutreffen ist, doch auch im Wasser fühlt sie sich wie zu Hause, denn sie ist ein guter Schwimmer. Ihre Nahrung besteht ausschließlich aus Säugetieren, sie verschmäht aber auch Vögel nicht.

Aussehen

Körperbau: Der Australische Amethystpython besitzt eine schlanke Statur, doch zugleich ist er von beträchtlicher Stärke. Sein Körper ist kräftig gebaut, und sein langer Schwanz nimmt bei den Männchen einen signifikanten Teil – über 15 % – seiner Gesamtlänge ein. Der Kopf, von bemerkenswerter Größe, hebt sich deutlich vom Hals ab und zeigt bei erwachsenen Weibchen eine deutliche Breite. Die Augen befinden sich seitlich am Kopf und sind leicht nach vorne gerichtet. Die Schnauze, wenn von oben betrachtet, ist halboval und ründlich, wobei sie bei den Männchen länger ausgeprägt ist als bei den Weibchen. Die runden Nasenlöcher sitzen schräg zwischen der Oberseite und der Seite des Kopfes.

Beschuppung: Das Rostrale (Schnauzenschild) ist von oben aus nur begrenzt sichtbar und weist, wie bei den meisten anderen Pythons, zwei tiefe Labialgruben auf. Die Nasenlöcher befinden sich jeweils im oberen hinteren Bereich des großen Nasale (Nasenschild) und ziehen bis zum hinteren Rand des Schildes eine deutliche Naht. Die Nasalia werden durch ein Paar Internasalia (Zwischennasenschilden) in der Mitte des Kopfes getrennt. Vom vorderen Teil der Schnauze entlang der Mittellinie der Kopfoberseite erstreckt sich ein großes, vorderes Paar Präfrontalia (Vorstirnschilde), die oft Kontakt zum einfachen, großen Frontale (Stirnschild) dahinter haben. Das hintere Paar Präfrontalia liegt seitlich an den vorderen Präfrontalia und ist durch diese vollständig getrennt. Drei Paare großer Parietalia (Scheitelschilde) schließen sich hinter dem Frontale an. Zwischen diesen Schildpaaren auf der Mittellinie können ein bis zwei kleine Interparietalia (Zwischenscheitelschilde) vorhanden sein. Über den Augen befindet sich ein großes, dreieckiges Supraoculare (Überaugenschild) auf jeder Seite. Es gibt zwei bis drei Präocularia (Voraugenschilde) und drei bis fünf Postocularia (Hinteraugenschilde). Bei dieser Art fehlen die Subocularia (Unteraugenschilder). Auf der Kopfseite zwischen Auge und Nasenloch sind 7 bis 12 Lorealia (Zügelschilde) in ein bis drei Reihen angeordnet. Von den 12 bis 14 Supralabialia (Oberlippenschilde) besitzen die vorderen vier tiefe Labialgruben an ihrem hinteren Rand, wobei die Größe der Labialgruben zum Maulwinkel hin abnimmt. Die siebte und achte Supralabialia berühren auch den unteren Rand der Augen. Es gibt 20 bis 24 Infralabialia (Unterlippenschilde), von denen die ersten zwei schwach erkennbare sind. Die Nummern 10 bis 12 tragen acht bis neun Unterlippenschilde mit tiefen Labialgruben. Die Kinngrube besteht aus unbeschuppter Haut oder gelegentlich aus wenigen kleinen Schilden. Die Anzahl der Ventralia (Bauchschilde) variiert zwischen 328 und 344, und es gibt 51 bis 55 dorsale Schuppenreihen in der Mitte des Körpers. Auf der Unterseite des Schwanzes, von der Kloake bis zur Schwanzspitze, sind 108 bis 116 meist paarige Subcaudalia (Schwanzunterseitenschilde) zu finden. Das Anale (Analschild) ist nicht geteilt.

Färbung: Der Australische Amethystpython zeigt keine ungemusterten oder axanthischen Farbmorphen. Seine Grundfarbe ist ein helles Braun, das auf dem Bauch zu einem weißgrauen Ton aufhellt. Längs der Wirbelsäule erstreckt sich eine breite, unregelmäßige dunkelbraune bis schwarze Querbänderung, während auf den Flanken je zwei unregelmäßige, teilweise unterbrochene dunkelbraune bis schwarze Längsbänder zu finden sind. Diese Rückenbänder neigen dazu, Verbindungen miteinander einzugehen und sich oft mit den Längsbändern auf den Flanken zu verschmelzen. Auf der hinteren Hälfte des Körpers, Richtung Schwanz, werden die Rückenbänder oft länger und erstrecken sich auf die Flanken, was dazu führt, dass der Schwanz teilweise in Ringen erscheint.

Die Kopfoberseite und die Seite des Kopfes entsprechen der Körpergrundfarbe. Viele dieser Schilde sind von einer feinen, schwarzen Linie umgeben. Die Lippen, das Kinn und die Kehle sind in einem weißgrauen Ton gehalten. Ein dunkles Band zieht vom hinteren Rand des Auges über den oberen Rand der Oberlippenschilde bis zum Maulwinkel. Ein schwarzes Nackenband verläuft von einem Augenwinkel zum anderen über den Hinterkopf. Oftmals ist auch ein zweites, parallel verlaufendes Nackenband oder ein einfacher Nackenfleck vorhanden. Die Iris dieses Amethystpythons schimmert in goldenen Tönen.

Farbwechsel: Die Art zeigt einen gut ausgeprägten ontogenetischen Farbwechsel. Die frisch geschlüpften Jungtiere sind braun und weisen eine dezente Musterung auf. Nach ihrer ersten Häutung nehmen sie eine rötlichbraune Farbe an, und ihre Muster werden kontrastreicher. Zusätzlich sind Australische Amethystpythons in der Lage, ihre Farben über einen Zeitraum von etwa 24 Stunden leicht zu verstärken oder abzuschwächen, je nach Umwelteinflüssen. Während der kühlen Wintermonate und während der Tragzeit werden die Weibchen generell dunkler.

Länge: In Bezug auf Länge und Gewicht zeigen Australische Amethystpythons einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus. Männchen erreichen die Geschlechtsreife bereits bei einer Kopf-Rumpf-Länge von etwa 1,34 Metern, während die Weibchen erst bei einer Kopf-Rumpf-Länge von etwa 2,27 Metern geschlechtsreif werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Pythons sind die Männchen dieser Art oft um mehr als ein Drittel länger und doppelt so schwer wie die Weibchen. Eine Untersuchung von adulten Weibchen in der Nähe des Tully-Flusses südlich von Cairns ergab eine durchschnittliche Kopf-Rumpf-Länge von 2,68 Metern und ein Gewicht von 3,4 Kilogramm. Bei erwachsenen Männchen an derselben Stelle betrug die durchschnittliche Kopf-Rumpf-Länge 2,91 Meter und das Gewicht 5,1 Kilogramm. Das größte bekannte Männchen maß eine Kopf-Rumpf-Länge von 3,76 Metern und wog 11 Kilogramm. Eine andere Untersuchung an adulteren Tieren auf den Atherton Tablelands lieferte ähnliche Ergebnisse.

Verbreitung und Lebensraum

Der Australische Amethystpython ist in den tropischen Regionen des nordöstlichen Australiens verbreitet und bewohnt ebenfalls mehrere Inseln entlang der Torres-Straße vor der Kap-York-Halbinsel. Auf dem Festland erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet von der nördlichen Spitze der Kap-York-Halbinsel entlang des küstennahen Regenwaldes bis zu den Atherton Tablelands, den bewaldeten östlichen Ausläufern der Great Dividing Range und weiter entlang der Küste bis zum Burdekin River südlich von Townsville. Es wurde auch eine südlichere Population im Regenwald bei Conway, südlich von Airlie Beach, dokumentiert. Genauere Informationen über die Größe dieser Population und ihre mögliche Verbindung zu den nördlicheren Populationen stehen noch aus. Es wird jedoch vermutet, dass diese Population möglicherweise durch entkommene adulte Tiere aus einem örtlichen Zoo im Jahr 1990 gegründet wurde und sich seitdem erfolgreich vermehrt. Der Lebensraum des Australischen Amethystpythons erstreckt sich hauptsächlich über dichte primäre und sekundäre Regenwälder. Er ist jedoch auch in Buschwäldern, Eukalyptuswäldern und Hartlaubvegetation anzutreffen. Gelegentlich wurde er auch in hohem Gras in Waldlichtungen und an Waldrändern gesichtet und scheint gelegentlich sogar auf landwirtschaftliche Flächen und Farmen vorzudringen. Im südlichen Teil seines Verbreitungsgebiets scheint die Art die Höhe von 1000 Metern selten zu überschreiten. Auf den Atherton Tablelands lebt sie in Höhen von bis zu 900 Metern über dem Meeresspiegel. In den kühleren südlichen Regionen ihres Verbreitungsgebiets ist sie häufiger in Wäldern zu finden, die von Aufsitzerpflanzen (Epiphyten) bewachsen sind. Hierbei bevorzugt sie insbesondere Tüpfelfarngewächse wie Drynaria rigidula, aber gelegentlich auch Geweihfarne der Art Platycerium bifurcatum, Streifenfarne (Asplenium sp.) und Rattanpalmen der Gattung Calamus. Diese Pflanzen, die auf Stämmen und Ästen oberhalb der dichten Blätterdecke des Waldes leben, bieten ein günstiges Mikroklima, das den Pythons ermöglicht, sich tagsüber auf den Bäumen zu sonnen und nachts die kühlen Temperaturen zu vermeiden, ohne den Baum zu verlassen.

Verhalten

Über das Verhalten der Schlangenart ist bislang nur begrenztes Wissen vorhanden. Diese Python-Art zeigt sowohl bodenbewohnende (terrestrische) als auch baumbewohnende (arboreale) Eigenschaften und verbringt offenbar nahezu die Hälfte ihrer Zeit in Bäumen. Sie ist hauptsächlich am Tag aktiv und nutzt die morgendliche Sonne, um eine durchschnittliche Körpertemperatur von etwa 25 °C zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Auf den Atherton Tablelands bevorzugt diese Art Sonnen- und Versteckplätze in Aufsitzerpflanzen mit einem Durchmesser von mindestens einem Meter und einer Höhe von 17 bis 40 Metern. Andere Versteckmöglichkeiten innerhalb, über oder unter der dichten Walddecke werden weniger häufig genutzt. Einige Individuen nutzen bestimmte Aufsitzerpflanzen über längere Zeiträume von mindestens zwei Monaten. In den südlichen Teilen ihres Verbreitungsgebiets passt sich der Australische Amethystpython je nach Jahreszeit an verschiedene Lebensräume an. Während der Trockenzeit suchen sie bevorzugt Orte in der Nähe von Gewässern auf, während sie zu Beginn der Regenzeit trockene Gebiete gegen überflutungsgefährdete Zonen tauschen. In den kühleren Monaten steigen sie oft auf hohe Bäume, um sich über der schattigen Waldbedeckung zu sonnen. Während des Winters verlassen sie gelegentlich den dunklen und feuchten Regenwald, um sich an sonnenexponierten Waldrändern aufzuwärmen. Diese Wechsel des Lebensraums finden oft innerhalb eines bestimmten Territoriums statt. In einer Studie wurden sechs adulte Australische Amethystpythons über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren beobachtet, und keines dieser Tiere beanspruchte ein Areal mit einem Durchmesser von mehr als vier Kilometern. Ein Peilsenderexperiment an einem Individuum mit einer Gesamtlänge von 3,3 Metern zeigte zudem, dass größere Tiere in der Lage sind, täglich mindestens 348 Meter zurückzulegen.

Ernährung

Der Australische Amethystpython, eines der größten einheimischen bodenbewohnenden Raubtiere in Australien, hat ein vielfältiges Nahrungsspektrum, das hauptsächlich aus verschiedenen Wirbeltieren besteht, darunter Vögel und Säugetiere. Zu seinen Beutetieren zählen unter anderem Regenbogenspinte, Buschratten, Zwergbeutelmarder, Brillenflughunde, Große Kurznasenbeutler, Große Langnasenbeutler, Große Streifenbeutler und auch Hausgeflügel in Siedlungsgebieten. Es wurde beobachtet, dass große Individuen auch junge und halbwüchsige Tiere von wehrhaften kleinen Känguruarten wie Flinkwallabys, Rotbeinfilandern und Bennett-Baumkängurus fressen. Ein bemerkenswertes Beispiel war ein 10 Kilogramm schweres Flinkwallaby, das von einem 4,33 Meter langen Pythonweibchen mit einem Gewicht von 13,5 Kilogramm verschlungen wurde. Die bevorzugte Jagdmethode dieser Python-Art ist die Lauerjagd. In bewaldeten Gebieten legt sich der Python entweder am Boden unter beutetierfrequentierten Bäumen in Lauerstellung, kauert mit S-förmig gespanntem Vorderkörper auf einem niedrigen Ast oder hängt regungslos im Geäst mit dem Schwanz festgeklammert und dem Hals in S-Form über Wildtierpfaden. In offeneren Gegenden positionieren sie sich mit ihrem Schwanz oder Hinterkörper an einem festen Gegenstand und warten mit gespanntem Vorderkörper auf vorbeikommende Beutetiere. Auf grasbewachsenen Flächen rollen sich die Pythons zusammen und richten ihren Vorderkörper auf wie einen Ast, um Beute besser zu erkennen und sich auf sie auszurichten.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung dieser Schlangen im Freiland ist noch wenig erforscht. In südlichen Teilen ihres Verbreitungsgebiets findet die Balz und Paarung während der Regenzeit statt. Während der Paarung liegen die Partner ausgestreckt nebeneinander, wobei ihre Schwänze miteinander verflochten sind. Oft versammeln sich mehrere große Männchen um ein paarungsbereites Weibchen, und es kann zu Rivalitätskämpfen kommen, bei denen die Männchen versuchen, sich gegenseitig niederzuringen und zu beißen. Trächtige Weibchen nehmen in Gefangenschaft keine Nahrung zu sich und sonnen sich ausgiebig, um die Entwicklung der Eier zu fördern. In Gefangenschaft legen Weibchen 7 bis 20 Eier, die sie umringen und schützen. Durch Muskelzittern halten sie eine konstante Inkubationstemperatur aufrecht. Die geschlüpften Jungtiere haben eine durchschnittliche Länge von 65 Zentimetern und wiegen etwa 54 Gramm. Sie häuten sich in den ersten Wochen. Männchen erreichen in Gefangenschaft bereits nach einem Jahr die Geschlechtsreife, während Weibchen etwa zwei Jahre benötigen.

Gefährdung

Der Australische Amethystpython litt unter Habitatverlust aufgrund von Rodungen im frühen 20. Jahrhundert, als Regenwaldflächen für landwirtschaftliche Zwecke gerodet wurden. Obwohl der verbleibende Regenwald in Queensland seit 1988 geschützt ist, hat die Art in gut geschützten Gebieten immer noch stabile Populationen. Früher wurden sie in der Nähe von Siedlungen oft getötet, aber heute ist das Wissen über ihre Harmlosigkeit für den Menschen verbreitet, und die Tötung ist seltener geworden.

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